B.I.O. Bürgerinitiative Oberems e.V.

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Taunus Zeitung, 07.10.2022, Seite 14 (pdf)

BI macht gegen Gewerbegebiet mobil

GLASHÜTTEN – Sie lehnt den Standort vor den Toren von Oberems ab und fordert Alternativen

Die Bürgerinitiative Oberems (BIO) lässt nicht locker, wenn es darum geht, für ihre Ziele einzutreten. „Wir weisen seit Monaten konsequent darauf hin, dass ein Gewerbegebiet direkt vor den Toren von Oberems nicht nur für den Glashüttener Ortsteil selbst, sondern für die gesamte Gemeinde Glashütten als ausgesprochen schädlich zu betrachten ist“, teilt die Gruppe mit und gibt eine ausführliche Wasserstandsmeldung ab. Zwar hätten der Glashüttener Bürgermeister Thomas Ciesielski (CDU) und der Gemeindevorstand „aufgrund der klaren Ablehnung durch die Bürgerinnen und Bürger“ den Chef des Regionalverbands Frankfurt/Rhein-Main bereits vor einigen Wochen schriftlich darum gebeten, die umstrittene Fläche „G9“ aus den Planungen für den Regionalen Flächennutzungsplan 2030 herauszunehmen. „Ob der Verband der Empfehlung der Gemeinde Glashütten folgen wird, ist derzeit jedoch nicht abzusehen“, meint Astrid Glockner, BIO-Vorstandsmitglied und Mitglied im Presseteam.

„Als umso wichtiger erachten wir es, dass die Gemeinde schon jetzt aktiv nach alternativen Flächen für das ortsansässige Gewerbe sucht, so weit es dafür einen nachhaltigen Bedarf gibt“, schlägt die Initiative vor. In diesem Zusammenhang fordert sie „schon lange eine seriöse Bedarfsermittlung im Hinblick auf Gewerbeflächen für das ortsansässige Gewerbe“. Diese Ermittlung läuft.

SPD-Antrag wird am 12. Oktober beraten

Der Gemeindevorstand hat einen Fragebogen entworfen. Bis zum 9. Oktober ist es möglich, Flächen-Bedarfe anzumelden, so dass die Verwaltung einen Überblick bekommt. Die Bürgerinitiative Oberems begrüßt diesen Vorstoß „ausdrücklich“: „Der sehr offen gestaltete Fragebogen richtet sich allerdings nicht nur an die aktuell Gewerbetreibenden in der Gemeinde, sondern eröffnet jedem Bürger die Möglichkeit, einen potenziellen künftigen und vor allem undefinierten Bedarf an Gewerbe zu äußern. Diese Abfrage erscheint uns sehr niedrigschwellig und nährt die Sorge, dass hier ein künstlicher Bedarf geschaffen wird.“ Auch erfrage die Gemeinde nicht, ob es Bürger gibt, „die der Gemeinde alternative und vielleicht auch schon erschlossene und bebaute Flächen anbieten können“. Dabei fordere BIO schon seit geraumer Zeit die Suche der Gemeinde nach alternativen Gewerbeflächen, die den lokalen Gewerbetreibenden schon zeitnah zur Verfügung gestellt werden könnten.

Inzwischen liegt ein Antrag der SPD vor. Die Fraktion will „prüfen lassen, inwieweit die Flächen auf Oberemser Gemarkung hinter dem Rewe-Markt neben den Salzsilos als Gewerbegebiet geeignet wären“. Sie bittet zudem darum, „weitere potenzielle Flächen“ als Alternativen zu ermitteln. Diese Vorschläge seien „ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, urteilt die Bürgerinitiative. Über den SPD-Antrag wird am 12. Oktober im Ausschuss für Umwelt, Bau und Infrastruktur beraten. Das letzte Wort hat die Gemeindevertretung (20. Oktober). „An dieser Stelle ermutigen wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, beiden Sitzungen beizuwohnen und sich über die Positionierung der Beteiligten zu informieren“, lautet der BIO-Appell. Die Initiative ruft „die Verantwortlichen deswegen auf, sich endlich aktiv und ernsthaft um alternative Flächen für das ortsansässige Gewerbe zu bemühen“, um das angedachte Gewerbegebiet „G9“ vor den Toren von Oberems „endgültig abzulehnen“.

„Fehler in Schloßborn gemacht“

Die BI erinnert „an die Fehler, die seinerzeit bei der Vermarktung des Gewerbegebietes“ in Schloßborn gemacht wurden. Der Bebauungsplan wurde 1996 aufgestellt. „Der Verkauf der Grundstücke verlief aber so schleppend, dass die Gemeinde Zugeständnisse gemacht und aus dem Gewerbegebiet faktisch ein Mischgebiet hat werden lassen, das ganz deutlich von der Wohnbebauung geprägt ist; das letzte Grundstück wurde erst 2021 veräußert.“ red

Öffentliche Sitzung

Der Ausschuss für Umwelt, Bau und Infrastruktur tagt am Mittwoch, 12. Oktober, 19.30 Uhr, im Rathaus , Schloßborner Weg 2.