Taunus Zeitung, 15.09.2022 (pdf)
„Übermäßige Bauvorhaben“ und Bodenversiegelung verhindern
OBEREMS BIO versucht den Schulterschluss mit anderen Initiativen
Die aktiven Mitglieder der Bürgerinitiative Oberems (BIO) waren nach eigenen Angaben in der Ferienpause „nicht untätig“. Die Gruppe beschäftigte sich „unter anderem intensiv mit dem Thema Wasserresourcen“ in Glashütten. Die Gemeinde sei „bisher in ihrer Wasserversorgung autark“. Ein Grund zur Gelassenheit? Nein.
Wie Beate Löber-Kieslich vom BIO-Presseteam mitteilt, erachtet es die Initiative „für besonders wichtig“, künftig auf „unnötige Flächenversiegelungen auf Gemeindegebiet zu verzichten“. Im Ortsteil Schloßborn sei bereits eine große Naturfläche gerodet worden – fürs neue Baugebiet Silberbach. Welche Auswirkungen dies auf die Wasserversorgung haben werde, sei „noch nicht absehbar“, urteilt die BI. „Insbesondere auch das oberhalb von Oberems angedachte Gewerbegebiet würde eine weitere, nicht tolerierbare Flächenversiegelung von nahezu zehn Hektar darstellen“. Die BIO, die als Verein organisiert ist, kann nicht verstehen, „warum angesichts der offensichtlich in Dauer und Häufigkeit zunehmenden Dürreperioden überhaupt Planungen dieser Größenordnung angedacht werden.“
Klare Erwartungen an die Gemeinde
Beim Thema Bodenversiegelung beruft sich die Initiative auf das Umweltbundesamt, das angibt: „Etwa 44 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in Deutschland aktuell versiegelt oder anderweitig befestigt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Damit gehen wichtige Bodenfunktionen, vor allem die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenfruchtbarkeit verloren. Mit der Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen nimmt auch die Bodenversiegelung zu.“ Durchlässigkeit meine in diesem Zusammenhang die Aufnahme von Regenwasser in den Boden und damit das Auffüllen der natürlichen Grundwasserreservoirs.
„Ganz sicher möchte man im Rathaus Glashütten nicht riskieren, dass auch hier künftig im Sommer die Feuerwehr durch die Straßen fährt und den Wassernotstand ausruft“, heißt es in der von Beate Löber-Kieslich verschickten Stellungnahme. „Natürlich ist die globale Klimaerwärmung ein wichtiger Faktor, der zu dieser fatalen Entwicklung beigetragen hat. Jedoch ist der Mensch nicht ganz unschuldig an der immer weiter zunehmenden Wasserknappheit.“ BIO erwarte, dass die Gemeinde Glashütten und die Gemeindevertretung „verantwortungsvolle Konzepte zum Schutz unserer Natur und Wasserresourcen erarbeiten und vorlegen“.
Mitte August 2022 trafen sich BIO-Vertreter mit der Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Landschaft Glashüttens und der BI „Lebenswertes Schloßborn“. Laut BIO-Presseteam wurde „sehr schnell klar, dass die drei Initiativen gemeinsame Ziele verfolgen“. Dazu zähle unter anderen der Erhalt der Natur in allen Ortsteilen. Gemeinsame Aktionen seien in Planung. „Übermäßige Bauvorhaben“ sollen verhindert werden.